Anfahrt & Nachtlager: Schlafsack statt Hütte
Samstagnachmittag, Abfahrt in Friedrichshafen. Die Rucksäcke sind gepackt und die Vorfreude auf die bevorstehende Tour steigt. Nach Ankunft in Vent drehen wir noch eine kleine Runde durch den Ort, essen zu Abend und bereiten uns auf eine eher unbequeme Nacht im Auto vor. Die Rücksitze in Liegeposition, Schlafsack ausgerollt – mehr braucht es nicht. Die Temperaturen kriechen schon in jede Ecke, aber für ein paar Stunden Schlaf reicht’s.
Start im Mondschein: Der Weg zum Mitterkarjoch
Um 3 Uhr morgens klingelt der Wecker, mehr müde als ausgeruht erwartet uns die härteste Aufgabe des Tages: aus den warmen Schlafsäcken raus und die kalte Kleidung anziehen. Gegen 3:30 Uhr starten wir, Stirnlampen auf, Schritt für Schritt durch die Dunkelheit. Die Luft ist beißend kalt, dafür strahlt aber der Sternenhimmel und die weißen Gipfel leuchten im Mondlicht. Das endlose fast schon meditative laufen lässt uns die Strecke bis zum Mitterkarjoch, die über die aussichtsreiche Breslauer Hütte führt, kurz wirken.
Steigeisen an – Jetzt wird’s alpin
Am Joch montieren wir Gurtzeug und Steigeisen. Ein kleiner Klettersteig führt durch etwa 100 m steilen Fels, bis wir ein verschneites Joch erreichen. Hier seilen wir uns an, begehen den gut zugeschneiten Gletscher als Zweierseilschaft und genießen jeden Schritt. Absolute Stille, nur das Knirschen unter den Zacken und unser Atem begleiten uns.
Der Südwestgrat & das Finale am Gipfel
Am Südwestgrat der Wildspitze angekommen entscheiden wir uns, selbstständig und ohne Seil die restlichen, stark verschneiten Kletterpassagen auf den Gipfel zu steigen. Ein, zweimal versenken wir den Pickel an einer vereisten Stelle, um guten Halt zu finden und überwinden die Schlüsselstelle fast spielerisch. Und dann: Gipfelglück.
Die Aussicht? Grenzenlos. Die umliegenden Gipfelketten, das ewige Weiß und eine Sicht, die laut Legende nur durch die Erdkrümmung endet. Dazu: Stille. Wir sind fast allein.
Ein Fazit, das bleibt
Die Tour auf die Wildspitze war nicht nur technisch fordernd, sondern auch emotional eindrucksvoll. By fair means unterwegs zu sein – aus eigener Kraft, mit Respekt für Berg & Natur – hat diesen Tag zu etwas ganz Besonderem gemacht.
Ausrüstungstipp: Must-Have auf Hochtour
Scarpa Ribelle – sowohl Lina als auch Nils waren begeistert:
ultraleicht, steigeisenfest, wasserdicht, schneller Schnürmechanismus mit Bremse, griffige Vibramsohle.
Fazit: Für ambitionierte Hochtouren ein Schuh, der alles mitmacht – leicht, zuverlässig und komfortabel.
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